Endlich Urlaub! Endlich raus aus dem stickigen Brooklyn! Stattdessen: Traumwetter, Pool und ein äußerst ansprechendes Ferienhaus auf Long Island. Doch dann steht eines Nachts ein fremdes älteres Ehepaar vor der Tür und behauptet, ihm gehöre dieses Haus. In New York sei der Strom ausgefallen, berichten sie, das reinste Chaos sei ausgebrochen. Kann man ihnen trauen? Ist so etwas überhaupt möglich? ––– Subtil unheilvolle Story, süffisant erzählt. Große Leseempfehlung!
Der Roman mutet anfänglich wie ein Thriller an, doch er ist weit mehr als das: Die Ich-Erzählerin Olenka zeichnet anhand ihres eigenen Lebenswegs ein gesellschaftliches und geschichtliches Panorama der postkommunistischen Ukraine, in der es einige Gewinner – und viele Verlierer(innen) gibt. ––– Vor dem Hintergrund des Krieges ist ein brutaleres Zusammentreffen von Fiktion und Realität kaum vorstellbar. Dennoch (oder gerade deswegen?) in besonderem Maße lesenswert!
Mélanie hat nur einen Wunsch: berühmt zu werden. In Zeiten des Reality-TVs scheint dies einfach zu sein, auch ohne nennenswertes Talent. Doch ihr erster Versuch scheitert kläglich. Als Mélanie jedoch Mutter zweier entzückender Kinder wird, eröffnet sich ihr eine neue Chance. Innerhalb kurzer Zeit wird sie eine der (einfluss-)reichsten "Momfluencerinnen" Frankreichs. Doch zu welchem Preis? –-- Ein ebenso großartiger wie mitreißender Roman über die Schattenseiten des Online-Ruhms. Lesenswert!
Was, wenn du dich in deiner Familie nie wirklich verwurzelt fühltest? Was, wenn deine Mutter stirbt? Was, wenn du dann feststellst, dass deine Mutter gar nicht deine leibliche Mutter war? – Das ist die Situation, der Jule sich unversehens gegenübergestellt sieht. Und sie beschließt, sich auf die Suche zu machen: nach ihrer leiblichen Mutter, nach ihrer Herkunft – und damit letztlich nach sich selbst. ––– Ein bemerkenswertes Romandebüt, das sich einem düsteren Kapitel deutscher Geschichte widmet.
In diesen beunruhigenden Zeiten brauche ich gelegentlich einen literarischen Zufluchtsort, der mich die Realität für ein paar Lese-Augenblicke vergessen lässt. Ein solcher Ort ist das (fiktive) kanadische Dorf Three Pines, in dem der feinsinnige Inspector Gamache von der Sûreté in Québec Geheimnisse aufdeckt, Verwicklungen entwirrt und –selbstverständlich – Verbrechen aufklärt. –-- Spannend, humorvoll und überraschend tiefsinnig. Empfehlenswert!
"Q" - das ist der Wert, der jedem Menschen zugeordnet wird, bemessen nach Intelligenz, akademischer Leistung und – sozialem Status. Für Elena gibt es keinen Grund, dieses System zu hinterfragen. Wieso auch, verfügen sie und ihre Familie doch über ausgesprochen hohe Q-Werte. Das ändert sich erst, als ihre jüngere Tochter Freddie den allmonatlichen Q-Test nicht besteht und ihr fortgenommen wird ... ––– Eine schaurig realitätsnahe Dystopie, die zudem fesselnd erzählt ist.
Im Frühling 1927 tritt der Mississippi über seine Ufer: Die Dämme brechen, die Fluten überschwemmen das Delta und werden monatelang nicht abfließen. Vor diesem realen Hintergrund spielt die hier erzählte Geschichte von Dixie Clay und Ted Ingersoll. --- Atmosphärisch, fesselnd, episch!
Was soll ich sagen? Wenn es darum geht, die jüngere und jüngste deutsche Geschichte sowie die Gegenwart auf feinsinnige, intelligente und gleichzeitig unterhaltsam-fesselnde Weise zu literarisieren, dann ist Bernhard Schlink, man kann es nicht anders sagen, eine sichere Bank. Und dies gilt in besonderer Weise auch für seinen neuesten Roman „Die Enkelin“. Ganz große Leseempfehlung!
Ein bitterkalter Winter in Kopenhagen, eine unzugängliche Kollegenschaft, ein Leichnam, der einem chimärenartigen grönländischen Fabelwesen nachempfunden ist: Das ist der Empfang, der dem Kriminalkommissar Jesper in der dänischen Hauptstadt bereitet wird. Und es wird nicht bei dieser einen Leiche bleiben ... --- Ein unglaublich atmosphärischer Thriller, der nicht nur auf spannende Art unterhält, sondern auch noch den Horizont erweitert. Eine wunderbare Winterlektüre!