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Thomas Olde Heuvelt: Hex

Heutet ist Freitag, der 13. – was wäre passender als ein bisschen Grusel?

 

Black Spring im Hudson Valley: ein idyllisches Städtchen inmitten der Natur, umgeben von von Wäldern. Man kennt sich, man grüßt sich, man schätzt sich. Der perfekte Ort, um seine Kinder großzuziehen, ein geruhsames Dasein zu führen, seinen Lebensabend zu verbringen – wenn … ja, wenn da nicht Katherine wäre.

Die dreihundert Jahre alte Hexe taucht immer wieder unversehens auf, mal auf der Straße, mal in deinem Esszimmer. Bisweilen bleibt sie nur einige Minuten, mitunter auch einige Stunden oder Tage. Dann steht sie da, bleich und hager, in schwere Eisenketten gelegt. Mit zugenähten Augen – wehe, wenn ihr Blick dich trifft! – und zugenähtem Mund – bewahre, wenn du ihre Stimme hörst! Niemals darf jemand außerhalb von Black Spring von ihr erfahren, niemals darfst du den Ort, hast du dort erst einmal deine Heimat gefunden, wieder verlassen. Besuch ist gestattet, doch nur für kurze Zeit und unter strengsten Auflagen. Hältst du dich an diese Regeln, hast du nichts zu befürchten. Doch Gnade dir, wenn du dagegen verstößt: Dann bricht buchstäblich die Hölle los …

 

Hex von Thomas Olde Heuvelt lässt sich an wie ein genretypischer Horrorroman: Eine scheinbare Idylle, unter deren Lieblichkeit das Grauen schlummert und nur darauf wartet hervorzubrechen. Doch langsam zeigt sich, dass dieses Buch so viel mehr ist als eine Art in die Gegenwart eingebetteter Grusel: Schicht für Schicht legt Thomas Olde Heuvelt frei, was sich unter dem erschreckend dünnen Firnis zivilisierten Verhaltens verbirgt. Und irgendwann wird (frei nach Sartre) klar: Der Horror? Das sind die anderen.

 

Große Leseempfehlung (nicht nur für Horrorfans).

 

[Werbung/unbezahlt/unbeauftragt. Selbst gekauft und selbst gelesen.]

 

Thomas Olde Heuvelt: Hex. Heyne Verlag 2017. 432 S.

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