Passend zu Halloween ein Buchtipp der schaurigen Sorte: ein literarischer Ausflug zu einem populären Spukhaus.
„Die meisten Häuser schlafen, und fast alle Häuser träumen … Hill House schläft nicht und träumt nicht … Hill House wartet.“
Dieses Theaterstück wird ihr Durchbruch werden, davon ist die junge Dramatikerin Holly überzeugt: ihre Neubearbeitung des historischen Stoffes um die Hexe von Edmonton! Das Einzige, was ihr für eine gelungene Inszenierung fehlt, ist ein passender Ort für die Proben. Als Holly durch Zufall (?) auf das alte Herrenhaus mitten in den Wäldern von Upstate New York stößt, weiß sie: Hier und nirgendwo anders wird sie ihrem Werk den letzten Schliff verpassen können.
Gemeinsam mit ihrer Liebsten Nisa, dem gemeinsamen Freund Stevie und der ehemaligen Theaterlegende Amanda mietet Holly sich in Hill House ein und ignoriert alle Merkwürdigkeiten. Dass das Verwalterehepaar nie über Nacht bleibt, beispielsweise … oder die eigenartige Nachbarin, die ihr zu drohen scheint. Diese seltsamen, dunkel bepelzten Tiere, die sich keiner Spezies zuordnen lassen und die immer wieder unversehens auftauchen. Die sich verändernde Architektur des Hauses. DieZeitsprüngeDieStimmenDieGeräusche!
Als Holly endlich begreift, dass Hill House kein gewöhnliches Haus ist, ist es fast zu spät …
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Im Jahr 1959 veröffentlichte die US-amerikanische Schriftstellerin Shirley Jackson ihren Roman The Haunting of Hill House (dt. Spuk in Hill House). Das Buch schaffte es ins Finale des renommierten National Book Awards und galt als eine der besten Gespenstergeschichten der Epoche. Mittlerweile gibt es zwei Verfilmungen, eine Theaterinszenierung und eine Netflixserie – und nun auch einen neuen Roman. Mit Die Geheimnisse von Hill House (aus dem Englischen von Tobias Schnettler) ist Elizabeth Hand eine fesselnde Neubearbeitung von Jacksons Stoff gelungen: Sie schafft es, das diffuse, leise Grauen der Vorlage einzufangen, und gleichzeitig eine eigenständige, an den heutigen (Achtung, Wortspiel!) Zeitgeist angepasste Story zu erzählen: ein moderner Schauer- (nicht Horror-!) Roman, der gekonnt mit der Tradition dieses Genres spielt. Ich habe den Roman mit großem Vergnügen und wohligem Schaudern gelesen.
[Werbung/Rezensionsexemplar. Ich danke dem Bloggerportal von Penguin Random House sowie dem Goldmann Verlag herzlich für das mir kostenlos zur Verfügung gestellte Leseexemplar.]
Elizabeth Hand: Die Geheimnisse von Hill House. Aus dem Englischen von Tobias Schnettler. Goldmann Verlag 2024. 462 S.
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