In Ergänzung zu meinem gestrigen Post ein Sachbuch-Tipp: "Surrealismus" gibt einen knappen, doch umfassenden Überblick über diese bemerkenswerte Kunstströmung und porträtiert einige ihrer wichtigsten Vertreter*innen, darunter selbstverständlich auch Max Ernst. ––- N.B. Soweit ich überblicken kann, ist der Band derzeit nur auf Englisch erhältlich.
Zum Frühstück eine Brühe ohne das kleinste Fitzelchen Fleisch und zwei Gläser Wein, zum Diner am liebsten gar nichts. Und wenn die Coiffeuse auch nur ein einziges Haar zu viel auskämmt, setzt es Ohrfeigen von ihrer Majestät höchstpersönlich. Nein, diese Sisi hat wahrlich nichts von der Zuckrigkeit eines Ernst-Marischka-Films und dem Liebreiz einer Romy Schneider. Sprachlich elegant und penibel recherchiert: für mich ein ganz großer Lesegenuss!
Gestern ist Javier Marías gestorben. Zu seinem Andenken möchte ich euch ein Buch vorstellen, das die heitere, augenzwinkernde Seite dieses Ausnahmeautors zeigt.
Es kam, soweit ich mich erinnere, noch nie vor, dass ich ein Buch in seiner Printversion gelesen und parallel als Audiobook gehört habe – bis jetzt. Denn Hexenzauber, Göttinnen und weiße Magie, das neue Buch der von mir überaus geschätzten Ursula Karven ist in beiden Varianten eine Bereicherung. ––– Große Leseempfehlung für alle, die sich für Spiritualität interessieren.
Es ist die Hochzeit der Saison: Die erfolgreiche, attraktive Lifestyle-Unternehmerin Julia und der charismatische, gutaussehende TV-Moderator Will werden sich das Jawort geben. So glamourös das Brautpaar, so außergewöhnlich die Location: eine restaurierte Burg auf einer abgelegenen Insel in der rauen irischen See. Doch dann: in Schrei, ein Stromausfall, eine vermisste Person – und ein Leichnam im Moor … ––– Ein Buchtipp von Reese Witherspoon, dem ich mich nur anschließen kann!
Sie beschäftigt seit Jahren die Geschichtsforschung ebenso wie die Presse und die Gerichte: die Frage, ob und inwieweit die Monarchenfamilie der Hohenzollern dem Nationalsozialismus "erheblichen Vorschub“ geleistet haben. ––– Ausgezeichnet mit dem Deutschen Sachbuchpreis 2022. Sehr lesenswert!
Man könnte den Inhalt des Romans in wenigen Worten zusammenfassen: Eine Frau macht mit Mann, Kindern und Mutter Urlaub im familieneigenen Ferienhaus, dem „Papierpalast“. Dort trifft sie ihre Jugendliebe wieder, und nach einem alkoholseligen Abend schlafen sie miteinander. Ein typischer Frauenroman, könnte man meinen. Und doch ist es so viel mehr. ––– Für mich ein Jahreshighlight, große Leseempfehlung!
Der Roman mutet anfänglich wie ein Thriller an, doch er ist weit mehr als das: Die Ich-Erzählerin Olenka zeichnet anhand ihres eigenen Lebenswegs ein gesellschaftliches und geschichtliches Panorama der postkommunistischen Ukraine, in der es einige Gewinner – und viele Verlierer(innen) gibt. ––– Vor dem Hintergrund des Krieges ist ein brutaleres Zusammentreffen von Fiktion und Realität kaum vorstellbar. Dennoch (oder gerade deswegen?) in besonderem Maße lesenswert!
Mélanie hat nur einen Wunsch: berühmt zu werden. In Zeiten des Reality-TVs scheint dies einfach zu sein, auch ohne nennenswertes Talent. Doch ihr erster Versuch scheitert kläglich. Als Mélanie jedoch Mutter zweier entzückender Kinder wird, eröffnet sich ihr eine neue Chance. Innerhalb kurzer Zeit wird sie eine der (einfluss-)reichsten "Momfluencerinnen" Frankreichs. Doch zu welchem Preis? –-- Ein ebenso großartiger wie mitreißender Roman über die Schattenseiten des Online-Ruhms. Lesenswert!
In diesen beunruhigenden Zeiten brauche ich gelegentlich einen literarischen Zufluchtsort, der mich die Realität für ein paar Lese-Augenblicke vergessen lässt. Ein solcher Ort ist das (fiktive) kanadische Dorf Three Pines, in dem der feinsinnige Inspector Gamache von der Sûreté in Québec Geheimnisse aufdeckt, Verwicklungen entwirrt und –selbstverständlich – Verbrechen aufklärt. –-- Spannend, humorvoll und überraschend tiefsinnig. Empfehlenswert!