Araminta Hall: Kein sicherer Ort

Bei Ruth läuft es gerade alles andere als rund. Ihr Mann hatte eine Affäre, und obwohl diese schon drei Jahre zurückliegt, hat sich ihre Beziehung noch immer nicht richtig davon erholt. Ihre fünfjährige Tochter schläft nachts nicht durch und bekommt hysterische Anfälle. Ihr dreijähriger Sohn Hal verweigert jede feste Nahrung. Und ganz nebenbei ist sie als stellvertretende Chefredakteurin auch beruflich sehr gefordert. Da tritt Aggie, das neue Kindermädchen, in ihr Leben und erweist sich als wahrer Segen für die gebeutelte Familie. Aggie hat den Haushalt im Griff, sie kocht und putzt und legt einen Gemüsegarten an, die Kinder lieben sie, und bei alldem ist sie auch noch so sittsam, bescheiden und rein, dass es eine wahre Wonne ist. Zu gut, um wahr zu sein? Oh ja. Denn Aggies Vergangenheit ist nebulös, ihre Motive undurchsichtig, ihr Plan perfide.

Kein sicherer Ort ist der Debütroman der englischen Autorin Araminta Hall. Er ist kein eigentlicher Thriller – wer das erwartet, wird sicherlich enttäuscht werden – , sondern eher ein Familiendrama mit etwas Thrill. Die Spannung baut sich langsam, aber beständig auf, bleib für mich aber bis zum Schuss erhalten. Das Buch ist gut erzählt, die Zeichnung der Figuren stimmig. Es erinnert (natürlich) sehr an Leïla Slimanis Dann schlaf auch du, ist in seiner Ausführung aber doch anders. Ich denke, wem Slimanis Roman gefallen hat, wird auch Kein sicherer Ort mögen, allerdings würde ich nicht beide in kurzer Zeit hintereinander lesen (dafür sind sie sich dann aufgrund des Themas doch zu ähnlich). Ich jedenfalls mochte das Buch sehr und empfehle es gerne weiter!

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Araminta Hall: Kein sicherer Ort. Aus dem Englischen von Stefanie Retterbush. Bastei Lübbe 2012.


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