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Brigitte Glaser: Bühlerhöhe

Drei schöne, aber trubelige Tage liegen hinter mir, mit viel Familienzeit und noch mehr gutem Essen - aber ohne Zeit fürs Lesen. Deshalb gibt es heute einen Herumschlumpftag mit Kuscheldecke, Tee und Buch. 

 

Soeben ausgelesen: Bühlerhöhe von Brigitte Glaser. Und darum geht's: Die junge Bundesrepublik zu Beginn der 1950er-Jahre. Der Bundeskanzler Konrad Adenauer wird zu seiner alljährlichen Frischzellenkur im Nobelhotel Bühlerhöhe erwartet. Doch dieses Mal soll, so wollen es verschiedene Geheimdienste in Erfahrung gebracht haben, ein Attentat auf ihn verübt werden. Der Mossad schickt die junge Agentin Rosa Silbermann in den Schwarzwald. Es ist ihr erster Auslandseinsatz, sie hat wenig Erfahrung, kennt dafür aber die Region seit ihren Kindertagen. Rosa soll von einem erfahrenen Agenten unterstützt werden - doch der erscheint nicht wie vereinbart. Stattdessen weckt Rosa das Misstrauen der Hausdame Sophie Reisacher, einer Elsässerin, die nach Kriegsende ihre Heimatstadt Straßburg verlassen musste und seit jeher nach gesellschaftlichem Aufstieg strebt. Vorläufig auf sich allein gestellt, muss Rosa die Details des geplanten Anschlags auf den Kanzler herausfinden, ihn ggf. sogar verhindern, die neugierige Hausdame ablenken - und sich überdies ihren Erinnerungen stellen.

 

Fazit: Eine spannende Geschichte, die auf historischen Ereignissen fußt, mit interessanten, vielschichtigen Frauenfiguren - hier die jüdische Shoah-Überlebende, dort die elsässische Kollaborateurin -, überdies toll geschrieben. Als hätte Ian Flemming einen Heimatfilm in Romanform geschrieben. Ich mochte es sehr und kann es weiterempfehlen!

 

Brigitte Glaser: Bühlerhöhe. Ullstein Taschenbuch. 448 S.


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