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Thomas Mann: Der Zauberberg

"[...] denn Geschichten müssen vergangen sein, und je vergangener, könnte man sagen, desto besser für sie in ihrer Eigenschaft als Geschichten und für den Erzähler, den raunenden Beschwörer des Imperfekts."

 

Heute, pünktlich zum 1. Advent, starte ich mit meinem Reread von Thomas Manns Zauberberg. Ich habe den rund eintausend Seiten umfassenden Roman bereits vor gut zehn Jahren gelesen, und ich erinnere mich daran, dass ich die erste Hälfte förmlich verschlungen habe, die zweite Hälfte indes als seeehr zäääääh empfand. Ob es dieses Mal anders sein wird?

 

Das Besondere an dieser Wieder-Lektüre ist, dass sie durch Instagram inspiriert ist. (Achtung! Es folgen gleich zwei Werbeblöcke für zwei Instagram-Accounts und zwei Websites - aber glaubt mir, der Blick darauf lohnt sich!) Es begann mit Kerstin, die Anfang November auf Instagram nach 'Bergbüchern' fragte - auch mich. Bergbücher, Bergbücher ... hmmm. Jetzt ist das Gebirge nicht meine primäre ökologische Nische, und so war mein erster Gedanke (hüstel) Der Bergdoktor. Ja. Nun. Viele Berge. Aber kein Buch. Der zweite stand dem ersten in nichts nach: Die Bergretter vielleicht? Auch kein Buch, allenfalls ein Impuls, den Einfluss des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens auf meine mediale Sozialisation bei Gelegenheit einmal kritisch zu überdenken. Doch dann, im dritten Anlauf - Gepriesen sei der Herr! - kam mir die Erleuchtung. SELBST-VER-STÄND-LICH besitze ich ein Bergbuch, um nicht zu sagen DAS Bergbuch schlechthin (neben Heidi, selbstredend): DER ZAUBERBERG von Thomas Mann, diese faszinierende Geschichte des steifen Hanseaten Hans Castro, der eigentlich nur seinen lungenmaladen Vetter im Sanatorium in Davos besuchen will, sich dann allerdings schnell in diesem morbid-bestrickenden, der Wirklichkeit entrückten Kosmos, den "Die da oben" auf dem Berg bevölkern, verliert - bis er endlich selbst die ersten Symptome an sich festzustellen meint, die ihm erlauben, seinen Aufenthalt zu verlängern. 

 

[Werbeblock Nr. 1: Wer von euch auf Instagram ist, der möge sich doch bitte einmal den wunderschön bebilderten und mit interessanten, klugen, spannenden Beiträgen Account von Kerstin anschauen: @femundo.de. Wer nicht auf Instagram ist, bekommt die sehens- und lesenswerten Inhalte auch im Netz auf Kerstins Blog.]

 

Die durch die Bergbuch-Challenge hervorgerufene Wiederentdeckung dieses Romans machte mir große Lust, ihn erneut zu lesen. Und es fand sich flugs eine Mitleserin: Meine Insta-Freundin Marie regte einen #soulsisterread an - eine Idee, die ich sogleich begeistert aufnahm.

 

[Werbeblock Nr. 2: Falls ihr bei Instagram seid: Schaut euch doch mal ihren Account an, ihr findet sie unter dem Namen @lesetiefe. Und falls ihr nicht bei Instagram sein solltet: Marie hat auch einen wunderbaren Buchblog mit vielen tollen Rezensionen zu Büchern, die man nicht unbedingt im Blick hat. Auf jeden Fall einen Besuch wert!]

 

 

 Nach den ersten Seiten kann ich übrigens schon sagen, dass mich die Geschichte bereits tief in ihren Bann gezogen hat. Ich finde, ein gutes Buch ist eine Reise: an andere Orte, in andere Zeiten, andere Welten, zu anderen Menschen. Ich für meinen Teil befinde mich gerade in einem Lungensanatorium in Davos ...

 

Thomas Mann: Der Zauberberg. 21. Auflage. Fischer Taschenbuch. Frankfurt am Main 1991. 1008 S.


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