Anstelle einer gewöhnlichen Rezension möchte ich mit euch ein besonderes Leseerlebnis teilen:
Stellt euch vor, ihr seid in Schottland. In einem entzückenden Hotel in den Highlands. Euer Zimmer ist so plüschig, wie man es sich nur vorstellen kann: Rüschen und Blümchenmuster, geschwungene Möbel und geraffte Gardinen. Doch keineswegs kitschig, sondern very cozy.
Draußen tobt ein Herbststurm, er rüttelt an den Sprossenfenstern und lässt die Holzläden klappern. Doch das ficht euch nicht an, denn ihr liegt in eurem Kingsize-Bett, mit einem Becher duftenden Tees, einer Auswahl an köstlichem Shortbread – und einem Buch (what else?).
In solch einem Setting, einer solchen Atmosphäre habe ich diese wunderbare Miss Marple-Anthologie gelesen. Das Besondere daran: Die zwölf Kriminalgeschichten sind, wie der Untertitel verkündet, tatsächlich neu. Denn sie stammen nicht von Agatha Christie selbst, sondern von zwölf Bestsellerautorinnen – darunter Ruth Ware, Lucy Foley und Val McDermit –, die die reizende Hobbydetektivin fünfzig Jahre nach ihrem letzten Fall wieder aufleben lassen. Zugegeben, an einigen – allerdings sehr wenigen –Stellen hört man heraus, dass sie nicht aus der Feder der unangefochtenen Queen of Crime selbst stammen. Doch bei mir überwog bei Weitem die Verblüffung und Begeisterung darüber, wie gut die meisten von ihnen Agatha Christies unverwechselbaren Erzählton treffen. Große Leseempfehlung – auch wenn man gerade nicht in Schottland weilt.
[Werbung/Rezensionsexemplar. Ich danke Hoffmann und Campe / Atlantik sowie NetGalley herzlich für das mir kostenlos zur Verfügung gestellte E-Book und das damit verbundene besondere Leseerlebnis.]
Agatha Christie et al.: Miss Marple. Zwölf neue Kriminalgeschichten. Hoffmann und Campe Verlag / Atlantik 2024. (E-Book)
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