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Kotaro Isaka: Bullet Train

„Niemand darf einen anderen töten, denn etwas Traurigeres als den Tod gibt es nicht.“

 

Sie heißen Ladybug, Wespe, Tangerine und Lemon. Und so harmlos, ja putzig ihre Decknamen auch sein mögen, ihr Beruf ist es nicht: Sie sind Auftragskiller. Und sie sitzen im Hochgeschwindigkeitszug Shinkansen. Was sie indes nicht vereint, sind ihre jeweiligen Missionen. Und das bedeutet genau eines: Ärger. Als es dann noch zu dem einen oder anderen Todesfall unter zweifelhaften Umständen kommt und ein Geldkoffer verschwindet (und wieder auftaucht und wieder verschwindet), ist das Chaos perfekt. Währenddessen steuert der Shinkansen ungerührt auf seine Endstation zu, wo bereits der berüchtigtste Gangsterboss Japans wartet …

 

Mein lieber Schwan, was für ein wilder Ritt! Ich habe selten einen Roman gelesen, der mich so den Kopf schütteln, die Augen aufreißen, laut Auflachen und zusammenzucken ließ, der mich so erstaunt und verblüfft hat wie dieser. Auch wenn Bullet Train (aus dem Japanischen von Katja Busson) als „Thriller“ eingeordnet ist – und das zweifellos nicht grundlos –, sprengt er doch die Grenzen dieses Genres. Selten sind kaltblütige Killer und ihre todbringenden Taten so lakonisch, aberwitzig und zugleich unterhaltsam literarisch verewigt worden wie hier. Am Ende der Lektüre stellt man fest: Selbst Auftragskiller sind letztlich auch nur Menschen. Und eines ist gewiss: Bei der nächsten Bahnfahrt wird man seine Mitreisenden mit völlig anderen Augen betrachten. RICHTIG gut!

 

[Werbung/Rezensionsexemplar. Ich danke NetGalley und dem Hoffmann und Campe Verlag herzlich für das mir kostenlos zur Verfügung gestellte E-Book.]

 

Übrigens: Falls es irgendjemand noch nicht mitbekommen hat – am 4. August kommt Bullet Train in die Kinos, mit niemand Geringerem als Brad Pitt in der Rolle des vom Pech verfolgten Killers Ladybug.

 

Kotaro Isaka: Bullet Train. Aus dem Japanischen von Katja Busson. Hoffmann und Campe 2022 (E-Book)

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