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Michael Tsokos: Kaltes Land (Ein Fall für Sabine Yao)

Sabine Yao, Rechtsmedizinerin der Berliner BKA-Einheit „Extremdelikte“, wird unversehens mit einem Fall konfrontiert, der sie in ihrem Innersten erschüttert: Ihre seit Tagen vermisste Tante wurde in der Nähe von Kiel tot aufgefunden, offenkundig wurde sie ermordet. Sabine reist sofort in ihre alte Heimat, und dank der Beziehungen ihres Chefs bekommt sie die Gelegenheit, sich über die Ermittlungsergebnisse zu informieren. Doch das reicht Sabine nicht – sie will den Fall aufklären. Und sie hat auch schon eine Spur …

 

Dass der habilitierte Rechtsmediziner Michael Tsokos auch fesselnde Bücher schreiben kann, hat er bereits mehr als einmal unter Beweis gestellt. Und auch Kaltes Land bietet spannende Unterhaltung, wobei für mich vor allem die Verwendung des Fachvokabulars nicht nur faszinierend, sondern durchaus auch lehrreich war (merke: Löcher in einer Bluse nennt man „Stoffdefekte“, bestimmte Spuren heißen „Residuen“). Allerdings bleibt nach meinem Empfinden die Figurenzeichnung etwas auf der Strecke – die Figuren sind in ihrem Wesen, ihrem Charakter, ihren Empfindungen und Handlungen nicht soooo komplex – und auch das Ende kam etwas abrupt, was dem Roman etwas „Unfertiges“ verleiht. 

 

Fazit: Ein durchaus solider Thriller, wenngleich bei Weitem nicht Tsokos‘ bester.

 

[Werbung/Rezensionsexemplar. Ich danke NetGalley und dem Droemer Knaur Verlag herzlich für das mir kostenlos zur Verfügung gestellte E-Book.]

 

Michael Tsokos: Kaltes Land. Ein Fall für Sabine Yao. Droemer Knaur Verlag 2021 (E-Book)

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