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Yrsa Sigurdardóttir: Abgrund

Wenn es um gut erzählte, spannende (Krimi-)Unterhaltung geht, ist Yrsa Sigurdardóttir für mich immer eine sichere Bank. Ich mag ihre Krimireihe um Dóra Gudmundsdóttir ebenso sehr wie ihre Island-Krimis, die keiner Reihe zuzuordnen sind. Sie hat ein Talent für lebensnahe Figuren, verblüffende Auflösungen und natürlich für ganz viel „Island-Feeling“.

 

Abgrund (aus dem Isländischen von Tina Flecken), der vierte Band der Krimireihe um den Kommissar Huldar und die Psychologin Freyia, bildet da keine Ausnahme. Im aktuellen Fall gibt ein merkwürdiger Todesfall der Kripo Reykjavik Rätsel auf. Der vermögende Investmentbanker Helgi wird erhängt in einem Lavafeld – ehedem eine Hinrichtungsstätte – aufgefunden. In seiner Brust steckt ein Zimmermannsnagel, der eine leider abgerissene Nachricht fixierte. Zur gleichen Zeit wird Freyia zu einem Notfall gerufen. In einer Luxuswohnung in einem exklusiven Wohnhaus wird ein kleiner Junge gefunden. Wie er dorthin gelangt ist, weiß er nicht, wo seine Eltern sind, auch nicht. Das Brisanteste ist jedoch die Wohnung: sie gehört dem toten Helgi …

 

Abgrund ist sicherlich kein spannungsgeladener Pageturner wie etwa die Thriller von Sebastian Fitzek, dessen Lektüre seine LeserInnen atemlos von Cliffhanger zu Cliffhanger treibt. Yrsa Sigurdardóttir lässt sich Zeit, die Geschichte, die hinter dem mysteriösen Mordfall und das noch mysteriösere Auffinden des kleinen Jungen aufzurollen und auszuerzählen. Der Spannungsbogen ist eher subtil, gleichwohl stetig. Und die Hintergründe der Tat sowie die Auflösung sind in der Tat verblüffend. 

 

Fazit:  ein solider, unterhaltsamer Krimi, perfekt für einen Sonntag auf der Couch.

 

[Werbung/Rezensionsexemplar. Ich danke dem btb Verlag und dem Bloggerportal von Random House herzlich für die kostenlose Bereitstellung des Leseexemplars.] 

 

Yrsa Sigurdardóttir: Abgrund. Aus dem Isländischen von Tina Flecken. btw Verlag 2020. 396 S.

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