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Neuzugänge

Nach dem Shutdown haben seit Montag wieder die Buchhandlungen geöffnet - wenn das nicht der perfekte Anlass ist, den SuB aufzustocken. Moment - den ... "SuB"? Klingt komisch, ist aber unter Buchblogger*innen die gängige Abkürzung für "Stapel ungelesener Bücher" - und den hat, das kann ich euch versichern, jede*r Buchblogger*in. Manch eine*r hat übrigens nicht nur einen "SuB", sondern gar ein "RuB" - ein "Regal ungelesener Bücher. Ganz so weit ist es bei mir noch nicht - aber es fehlt nicht viel ... (so many books, so little time!)

 

Im vergangenen Jahr habe ich Schäfchen im Trockenen von Anke Stelling gelesen. Es war mein erstes Buch der Autorin - und es wäre vermutlich mein letztes geblieben, auch wenn es den Preis der Leipziger Buchmesse gewonnen hat. Natürlich gönne ich der Autorin ihren Preis von Herzen, indes: Es ist nicht das erste Mal, dass die Meinung einer Buchpreis-Jury nicht unbedingt mit meiner übereinstimmt (siehe Milchmann oder Die untalentierte Lügnerin ...)

Dass ich nun doch wieder zu einem Buch von Anke Stelling gegriffen habe, liegt zum einen an der Buchbesprechung einer Rezensentin, deren Meinung ich sehr schätze (wer bei Instagram ist: ich meine Carmen Böhm / @carmancia) und an der Leseprobe des Romans, die mich von der ersten Seite an so überzeugt hat, dass ich das Buch unbedingt haben musste. Und davon handelt der Roman (Verlagsangabe):

 

"Im Roman 'Fürsorge' beschreibt Anke Stelling das Leben der Berufstänzerin Nadja, die nach dem Ende ihrer Bühnenkarriere als Dozentin an einer Ballettschule arbeitet und dort ihre 'Schäfchen' schindet. Nadja weiß nicht recht, wohin mit sich - trotz ihrer Beziehung und den aufwändigen Abendessen, die ihr Partner veranstaltet. Sie beschließt, erstmals nach vielen Jahren ihre Mutter zu besuchen, die sich seit seiner Geburt um Nadjas sechzehnjährigen Sohn Mario kümmert. Dieser definiert sich und kommuniziert wie seine Mutter ausschließlich über seinen Körper. Zwischen Mutter und Sohn entwickelt sich ein heftiges amouröses Verhältnis. Ein Verhältnis, das niemand außer der entsetzen Erzählerin - selbst Mutter - zur Kenntnis nehmen will.

Mit 'Fürsorge' hat Anke Stelling einen Roman verfasst, der die verstörende Einsamkeit in unserer Gesellschaft thematisiert und insbesondere auf das Verhältnis zwischen Müttern und Kindern eingeht, das uns nur aus Gewohnheit ganz einfach erscheint."

 

Klingt heftig, oder? Finde ich auch. Aber es muss nicht immer "Wohlfühlliteratur" sein, zumindest nicht für mich. 

"Wohlfühlliteratur" ist auch mein zweiter Neuzugang voraussichtlich nicht. Es handelt sich ebenfalls um eine Empfehlung, die ich Instagram zu verdanken habe, namentlich Alex (@alex_coffee_books) und Marie (@lesetiefe), auf deren Website ich in diesem Blog schon mehrmals hingewiesen habe.

 

Und darum geht's (Verlagsangabe):

"Kalifornien 1969. Es ist Sommer und Evie Boyd ist vierzehn und einsam, trotz bester Freundin, mit der sie fast alles teilt - Schminke, Cooles und Sehnsüchte. Evies Eltern sind seit kurzem geschieden, der Vater lebt in einer anderen Stadt, die Mutter experimentiert mit Heils- und Glücksversprechen und ist der Tochter über Nacht fremd geworden. Dann dann trifft Evie eines Nachmittags auf Suzanne und ihre Freundinnen. Sie driften durch die flirrende Nachmittagshitze wie Haie durchs Wasser. Und Evie weiß: Sie möchte eine von ihnen sein, dazugehören. Evie folgt den Mädchen auf eine heruntergekommene Farm, ihre Bewohner werden für sie bald eine Ersatzfamilie. Das Oberhaupt: Ein mittelalter Mann namens Russell, der auf einer verstimmten Gitarre klimpert, wirres Zeug redet und den Mädchen an die Wäsche geht. - Es dauert eine Weile, bis Evie spürt, dass etwas nicht stimmt mit diesem Clan. Doch obwohl die Spirale der Gewalt immer enger wird, ahnt Evie nicht, wie nah sie der Katastrophe kommt - einem Ereignis, das die Welt erschüttert hat. Viele Jahre später begegnet sie einer jungen Frau, die so verzweifelt verliebt und verloren ist wie sie selbst es einst war.

 

Atmosphärisch dicht und spannend erzählt der Roman von einem Albtraum, dessen Auswirkungen Evie ganzes weiteres Leben geprägt haben." 

Ich muss gestehen, ich bin schon sehr, sehr gespannt auf diese beiden Bücher und kann die Lektüre kaum abwarten. Bis ich meine Leseeindrücke dazu mit euch teile, wird es allerdings leider noch ein wenig dauern. Und das liegt vor allem an meinem aktuellen Buch: Max, Mischa und die Tet-Offensive von Johan Harstad - es hat schlanke 1200 Seiten ... (die sich allerdings, wie ich schon im vorherigen Beitrag angedeutet habe, lohnen).

 

[Werbung/unbezahlt/unbeauftragt]

 

Anke Stelling: Fürsorge. Verbrecher Verlag Berlin 2017. 171 S.

 

Emma Cline: The Girls. dtv 2018. 348 S.


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