Der Roman mutet anfänglich wie ein Thriller an, doch er ist weit mehr als das: Die Ich-Erzählerin Olenka zeichnet anhand ihres eigenen Lebenswegs ein gesellschaftliches und geschichtliches Panorama der postkommunistischen Ukraine, in der es einige Gewinner – und viele Verlierer(innen) gibt. ––– Vor dem Hintergrund des Krieges ist ein brutaleres Zusammentreffen von Fiktion und Realität kaum vorstellbar. Dennoch (oder gerade deswegen?) in besonderem Maße lesenswert!
Ein ehemals beliebter, nunmehr heruntergekommener Ferienort in der Nähe Transsylvaniens, eine Familiengruft mit einer wiederentdeckten, Jahrhunderte alten Grabstätte und eine grausam zugerichtete Leiche: Als die Erzählerin nach vielen Jahren nach B. zurückkehrt, wo sie als Kind idyllische Ferien verbrachte, ist nichts mehr so, wie sie es in Erinnerung hatte. Sie selbst eingeschlossen. --- Ein meisterhaft erzählter Roman, ein faszinierendes literarisches Vexierbild. Große Leseempfehlung!