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Die Kunst des Aufgebens

AUFGEBEN - das ist das Titelthema der Märzausgabe der Psychologie heute. 
„Winners never quit, quitters never win.“ 
Der schon legendär gewordene Ausspruch  von Vince Lombardi stellt klar, dass Aufgeben und Gewinnen einander ausschließen. Wer aufgibt, kann niemals gewinnen. Und Gewinner geben niemals auf. Punkt. Nun postulieren Psychologen das Gegenteil, in manchen Situationen ist das Aufgeben die bessere, ja gesündere Wahl, denn „von Zielen abzulassen kann sinnvoll sein, wenn sie unrealistisch sind, wenn sie nur unter sehr hohem Aufwand zu erreichen sind, wenn man über lange Zeit nicht weiterkommt oder wenn sie den eigenen Bedürfnissen und Fähigkeiten nicht (mehr) entsprechen.“
Dann sind diese Ziele Ballast für Körper und Seele, dann schaden sie mehr als sie nützen.
Ich habe den Artikel mit großem Interesse gelesen. Ich selbst bin im Aufgeben sehr schlecht, ziehe das, was ich mir vorgenommen habe, in der Regel bis zum Ende durch, auch wenn das Blut, Schweiß und Tränen bedeutet. Dabei ist es nicht unbedingt der Gedanke, dass Aufgeben einer Niederlage gleichkäme, sondern vielmehr eine (verquere?) Art von, ja, irgendwie Ordnungssinn, der mich durchhalten lässt. „Ordnung“ heißt für mich, etwas abzuschließen und es nicht halbfertig liegen zu lassen.
 
Ich weiß nicht, ob es bei mir aus der Unfähigkeit loszulassen resultiert, wie ich immer dachte - oder ob ich (der Gedanke kommt mir in der Tat erst jetzt) vielleicht instinktiv nur Projekte und Vorhaben begonnen habe, deren Umsetzung auch grundsätzlich realistisch war, auch wenn es große Mühen bedeutete.
 
Wie ist das bei euch? Könnt ihr eure Erfolgsaussichten gut einschätzen, Durststrecken durchhalten bzw. auch einfach mal loslassen?
 Habt einen schönen Sonntag!
[Werbung wg. Verlinkung und Markennennung. Wie immer unbezahlt und unbeauftragt.]

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