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Joan Didion: Das Jahr des magischen Denkens

Wie im vorherigen Post versprochen, ist das nächste empfohlene Buch von einer Autorin. Ich habe eine Weile überlegt, für wen ich mich entscheide - und meine Wahl fiel auf Joan Didion. 

 

"Das Leben ändert sich schnell. Das Leben ändert sich in einem Augenblick. Man setzt sich zum Abendessen, und das Leben, das man kennt, hört auf. Eine Frage des Selbstmitleids."

Mit diesen Worten beginnt Das Jahr des magischen Denkens. Wie schnell, tiefgreifend und umfassend sich ein Leben ändern kann, beschreibt Joan Didion eindringlich und - entgegen ihrer einleitenden Worte - vollkommen frei von Selbstmitleid. Der lebensverändernde Augenblick findet am 30.12.2003 statt. An diesem Abend stirbt Joan Didions Ehemann, der Schriftsteller John Gregory Dunne, an einem Herzinfarkt. Ebenfalls in diesem Augenblick ringt Quintana, die einzige Tochter des Paares, auf der Intensivstation um ihr Leben. 

Dieses Buch ist ergreifend, berührend, schmerzhaft - obwohl (oder gerade weil?) Joan Didion tatsächlich kein einziges Mal selbstmitleidig klingt, sondern die Geschehnisse, die ihr Leben für immer verändern, nüchtern und präzise, ja, beinahe protokollarisch berichtet. Deshalb eine klare Empfehlung!

Wer sich über die Lektüre hinaus mit Joan Didion befassen möchte, dem sei die aus meiner Sicht überaus sehenswerte Doku Joan Didion: Die Mitte wird nicht halten (The Center Will Not Hold) ans Herz gelegt (ist meines Wissens allerdings nur auf Netflix verfügbar, den Trailer gibt es auf YouTube (siehe unten)).

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